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The Coatinc Company Holding GmbH
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The Coatinc Company Holding GmbH
Carolinenglückstraße 6-10
44793 Bochum
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Die Wurzeln des ältesten Familienunternehmens Deutschlands, The Coatinc Company, reichen zurück bis ins Jahr 1502. Wie hat das mittelständische Familienunternehmen die Jahrhunderte überstanden -und was ist bis heute das Erfolgsrezept?
Wenn es gelingt, ein Unternehmen über 500 Jahre erfolgreich am Markt zu halten und gleichzeitig über 17 Generation in der eigenen Familie weiterzugeben, spricht das für eine konstruktive und nachhaltige Entscheidungskultur – und eines guten Instinktes für die Bedürfnisse des Marktes.
1502 in Erscheinung getreten
Erstmalig urkundlich in Erscheinung trat das heute unter The Coatinc Company GmbH firmierende Unternehmen 1502 – noch weit vor den Anfängen der industriellen Stahlerzeugung: Heylmann Dresler bezahlte einen Feuerschilling für die Nutzung der örtlichen Feuerstelle. Zu dem Zeitpunkt war die Entdeckung Amerikas durch Kolumbus gerade einmal zehn Jahre her. Sieben Generationen später besaß der erfolgreiche Eisenhändler Johannes Dresler bereits Anteile an mehreren Eisenhütten. Knapp 250 Jahre später hatte sich das Unternehmen in der neunten und zehnten Generation nochmals erheblich weiterentwickelt und neben der Stahlverarbeitung den Handel aufgenommen. 1885 bewies die nunmehr 13. Generation Weitblick, denn Heinrich Adolf Dresler erwarb eine der ersten Feuerverzinkereien in Deutschland. Er erkannte das Potenzial, die Wertschöpfungskette zu erweitern und die eigenen Produkte aus Blech und Stahl zu verzinken. Deshalb nutzte er eine sich bietende Gelegenheit und kaufte eine bis dahin wirtschaftlich nicht erfolgreiche Verzinkerei, die schon zwei Jahre nach ihrer Eröffnung wieder schließen sollte. Heute ist das Verzinken und weitere Verfahren zum Korrosionsschutz zu einem Kerngeschäft der Coatinc Unternehmensgruppe geworden, zu der inzwischen 32 Unternehmen mit 2.200 Mitarbeitern gehören, die einschließlich Beteiligungen über 300 Millionen Euro Umsatz pro Jahr erwirtschaften und dabei etwa 450.000 t Material verzinken. Dabei verfügt die Unternehmensgruppe sowohl über sehr große Kessel, um zum Beispiel ganze Dachträger für Industriehallen verzinken zu können, als auch über Hochtemperaturkessel für kleinere Bauteile, mittels derer sich sehr dünne und gleichmäßige Schichten herstellen lassen. Damit ist The Coatinc Company ein beeindruckendes Beispiel dafür, wie sich ein kleiner Handwerksbetrieb über die Generationen weiterentwickeln kann. Einen wesentlichen Beitrag dazu, die Unternehmensgeschichte bis zu den Anfängen zurück zu verfolgen, liefert ein Buch, das Emmy Dresler im Jahre 1918 ihrem Vater Heinrich Adolf Dresler anlässlich seines 85. Geburtstags überreichte. In diesem hatte sie ihre sorgfältig recherchierten Erkenntnisse über die Geschichte der Familie Dresler zusammengefasst.
Neun Unternehmen älter als 400 Jahre
In Deutschland gibt es viele traditionsreiche U ntemehmen, neun der ältesten Unternehmen sind seit mehr als 400 Jahren in Familienhand. An zweiter Stelle nach The Coatinc Company Holding GmbH liegt die William Prym Holding GmbH, die 1530 gegründet wurde. An dritter Stelle folgt die Freiherr von Poschinger Glasmanufaktur E.K. mit dem Gründungsdatum 1568. Insgesamt hat die Stiftung „Familenunternehmen“ eine Liste der 35 ältesten Unternehmen Deutschlands angelegt- das jüngste davon ist Faber-Castell, das 1761 gegründet wurde.
,,Die Erhebung zeigt eindrucksvoll, dass Familienunternehmen von jeher ein untrennbarer Teil unserer Gesellschaft sind. Sie sind im Grunde die Urform des Wirtschaftens überhaupt“, sagt Stefan Heidbreder, Geschäftsführer der Stiftung. ,,Die von starken Familienunternehmen geprägte Unternehmenslandschaft in Deutschland ist ein Faszinosum. Sie lässt sich mit keiner anderen Nation vergleichen. Eine nationale oder europäische Industriestrategie sollte deswegen weder einseitig auf sogenannte nationale Champions und anonyme Großkonzerne ausgerichtet sein, noch darf sie unsere von Familienunternehmen geprägt Unternehmenslandschaft vernachlässigen.“ Immerhin sind fast die Hälfte aller Großunternehmen Deutschlands mit mehr als 50 Millionen Euro Umsatz im Jahr Familienunternehmen. Das findet sich in dieser Form in keinem anderen Land der Welt und geht geschichtlich auf die Kleinteiligkeit der früheren Fürstentümer zurück, wodurch sich die Unternehmen lange Zeit auf kleinere Losgrößen fokussieren mussten. Ganz im Gegensatz zum Beispiel zu den USA, wo stets ein sehr großer Markt zu bedienen war.
Erfolg durch Branchenwissen und Flexibilität
In diesem Kontext stellt sich die Frage, warum Familienunternehmen auch als Mitbewerber zu großen Konzernen mit gewaltigen Budgets bestehen und gleichzeitig sehr erfolgreich sein können. Laut Heidbreder lassen sich die Schlüsselelemente für den Erfolg von Familienunternehmen auf zwei Kategorien reduzieren. Zum einen fokussieren sich Familienunternehmen häufig auf eine Nische, dies kann regional orientiert, eine Branche oder eine Technologie sein. Wenn sich ein solches Unternehmen konsequent über Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte auf ein solches Gebiet konzentriert, entwickelt sich in der Belegschaft, aber auch in der Führungsebene ein extrem gutes Branchenverständnis und neben dem entsprechenden Technologie-Verständnis ein klares Bild, was die Kunden heute wollen und vielleicht schon morgen wollen könnten. Auch besteht ein langfristiger persönlicher Kontakt zu den Kunden. Das steht in extremem Gegensatz zu der heute weitverbreiteten Situation in manchen Großkonzernen, wo Manager mitunter radikal zwischen Branchen und Fachgebieten wechseln. Nicht zuletzt fühlen sich Familienunternehmen häufig auch stärker für die eigene Belegschaft verantwortlich, wodurch sich auch auf der Arbeitnehmerseite eine stärkere Identifikation mit dem Betrieb entwickeln kann. Das alles verbessert die Fähigkeit, schnell auf neue Situationen und Anforderungen reagieren zu können. Wie hat es The Coatinc Company über die Jahrhunderte geschafft, in den mitunter auch politisch und wirtschaftlich äußerst anspruchsvollen und wechselhaften Zeiten der Jahrhunderte stets erfolgreich zu bleiben? ,,Wir sind im Siegerland in einer Region, die seit langer, langer Zeit eine Stahlregion ist. Und Stahl ist seit über 500 Jahren unser Geschäft“, erläutert Paul Niederstein, der Geschäftsführer. ,,Daraus folgt, dass wir den Stahl sehr gut kennen-in jeder seiner Arten und Anwendungen. Das ist mit Sicherheit wesentlich für unseren Erfolg. Auch sind wir nicht so getrieben von Quartalszahlen wie Großkonzerne, bei uns gibt es Investitionsschübe und Akquisitionsphasen, also Zeiten, wo wir zum Beispiel über zwei oder drei Jahre intensiv investieren, bis wir dann wieder unsere Kräfte sammeln. Wir haben stets die Verantwortung, langfristig nach vorne zu denken und Entwicklungen voraus zu nehmen. Ich sehe in dieser Langfristigkeit einen ganz großen Vorteil bei Familienunternehmen, weil daraus die Möglichkeit resultiert, die Dinge überlegt und sorgfältig anzugehen.“ Heidbreder bestätigt, dass Familienunternehmer eher daran arbeiten, Schritt für Schritt besser zu werden und dabei immer auf einem stabilen Fundament zu stehen – statt getrieben durch die Kurzatmigkeit der Börsen eruptive Gewinn-Feuerwerke abzubrennen. Als weiteres Element sieht er das Streben nach Unabhängigkeit der Familienunternehmer. ,,Wenn Sie einen Unternehmer fragen, was für ihn das Wichtigste sei, wird Ihnen fast jeder antworten: Unabhängigkeitvon Banken, Vorlieferanten und von einer einzigen Technologie“, führt Heidbreder aus. ,,Diese Unabhängigkeit als höchstes Ziel führt dazu, dass die Unternehmer ihr Portfolio stets ausbalancieren und offen sind, von Veränderungen zu profitieren.“ Diese Strategie hat zum Beispiel seit der Finanzkrise 2008 dazu geführt, dass die deutschen Familienunternehmen, speziell die etwas größeren, ihr Eigenkapital erheblich erhöht haben. Dass Familienunternehmen nachhaltig wirtschaften und für die Gesellschaft eine zentrale Rolle spielen, zeigt auch eine weitere Entwicklung: Die 500 größten deutschen Familienunternehmen haben in den letzten zehn Jahren ihre Mitarbeiterzahlen in Deutschland um 23 Prozent erhöht – im Gegensatz dazu haben DAX-gelistet Konzerne im gleichen Zeitraum ihr Personal nur um vier Prozent verstärkt. Damit wird deutlich, wie sehr Familienunternehmen zu Arbeitsmarktstabilität und Wohlstand beitragen. Insofern ist die Kultur der Familienunternehmen in Deutschland eine sehr wichtige und förderungswerte Komponente unserer Wirtschaftsleistung. Vor allem gegenüber den meist sehr öffentlichkeitswirksam agierenden großen Konzernen sollten solche Unternehmen sowohl als Lieferant, als auch als Arbeitgeber nicht als zweite Wahl angesehen werden.
Veröffentlicht in: „Metalloberfläche“ (Ausgabe 07.08.2019)
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